Thomas von Aquin, Über das Böse

Thomas von Aquin, einer der wichtigsten Philosophen des Mittelalters, hat in seinem Werk über das Böse bzw. das Übel (Quaestio disputata de malo) über ein Phänomen geschrieben, das uns ständig begegnet und zu Fragen über seine Herkunft, sein Wesen und seine Beziehung zu uns provoziert. Wer hat Schuld? Das ist eine Frage, die wir immer rasch stellen, wenn uns in der Welt oder von Menschen etwas Übles begegnet. 

Thomas will aufweisen, dass das Übel nicht als gleichmächtiges, aktives Gegenprinzip zum Guten aufzufassen ist, sondern als ein nicht gezieltes Verfehlen des Guten, nach dem wir eigentlich alle streben: nicht sind wir ein passiver Schauplatz des Übels, sondern wir bewirken es, weil wir fehlerhaft handeln. Und daran können wir etwas ändern.  Deswegen ist neben den Abschnitten zum Übel als solchen auch derjenige zur Willensfreiheit besonders wichtig.

Im Seminar lesen wir Ausschnitte aus dem Gesamttext. Wir lernen dabei auch die "Quaestio disputata" als Textform kennen: in ihr werden Argumente für und gegen eine These durchgearbeitet, die eine lebendige, mündliche Diskussion in eine feste Schriftform kleiden. Wir üben so auch das Verstehen und Widerlegen von Argumenten und den Überblick zu behalten in vielschichtigen Fragen.

Die Texte (Ausschnitte) werden zur Verfügung gestellt. Das Buch kann natürlich auch käuflich erworben werden:

Thomas von Aquin
Quaestiones disputatae: Vom Übel I
De malo I, q. 1-7
Herausgegeben von Schönberger, Rolf
978-3-7873-1911-4 , 118 €