Hat die Natur Rechte?

Weltweit ereignet sich unter dem Eindruck der menschengemachten Ökokatastrophen eine Rechtsrevolution: In Ländern wie Ecuador und Neuseeland bspw. hat man natürlichen Entitäten wie Flüssen Rechte zugesprochen, die eine nachhaltige Nutzung dieser natürlichen Ressourcen vorschreiben. Auch wenn solche Rechtsentwicklungen bisher nur ein Tropfen auf dem heißen Stein bleiben, deutet sich damit doch ein Umdenken an, das auch die Philosophie herausfordert. Können natürliche Entitäten Rechte haben?

Tilo Wesche hat in seinem 2023 erschienenen Buch hier Pionierarbeit geleistet. Naturausbeutung wird traditionell mit Eigentumsrechten gerechtfertigt, durch die Natur zu einer der willkürlichen Verfügung unterworfenen Sache wird. Wesche setzt sich daher kritisch mit unserem Eigentumsverständnis auseinander und stellt dem Sacheigentum ein alternatives Eigentumskonzept gegenüber, das Gütereigentum. Danach habe auch die Natur Eigentumsrechte, weil sie Ökodienstleistungen erbringe. Wir werden dieses Buch im Seminar lesen und kritisch diskutieren.

Literatur:

Tilo Wesche, Die Rechte der Natur, Berlin 2023.