Im Zeitalter zunehmender Digitalisierung ist anzunehmen, dass Schülerinnen und Schüler auch Apps zur automatischen Sprachübersetzung beim
Fremdsprachenlernen zur Hausaufgabenerstellung nutzen. Eine Anpassung
der Unterrichtsmethoden an die Denkweise und Motivation der Digital Natives
ist daher dringend erforderlich. In dieser Fortbildung werden folgenden Ziele verfolgt:
Was können Maschinelle Übersetzung
(MÜ) und Chatbots?
Ein Überblick über den Stand der Forschung, sowie die Funktionsweisen,
Möglichkeiten und Grenzen von MÜ und automatischer Textgenerierung als Grundlage für ein realistisches Einschätzen dieser Tools bezüglich Textqualität,
Sprachenkombinationen und Textsorten. Schwerpunkte sind der Einfluss der
KI sowie die Besonderheiten neuronaler Ansätze maschinellen Lernens.
Wie erkenne ich automatisch generierte
Texte?
Identifikation typischer Fehler und wiederkehrender sprachlicher Muster der
Maschine sowie Einschätzung, wie sinnvoll der Einsatz dieser Tools für die Schülerinnen und Schüler in der jeweiligen Situation ist. Professionelle Übersetzerinnen
und Übersetzer nutzen MÜ zur Vorverarbeitung als effizienzsteigerndes
und kostensenkendes Tool. Sie benötigen aber ein höheres Maß an Risikomanagement
und Qualitätssicherung. Ähnlich gilt es in der Schule, die gewinnbringende
Nutzung solcher Systeme abzuwägen, um die Motivation und Lernleistung
der Schülerinnen und Schüler zu fördern.
Wie können diese Tools beim Fremdsprachenlernen
helfen?
Die Lehr- und Lernmethoden sollten den Denkweisen und Lernstrategien
der Digital Natives entgegenkommen bzw. sich diese zunutze machen. Es gilt
nicht nur Vermeidungsstrategien in Abhängigkeit von verwendeten Texten zu
erkunden, sondern auch die Eignung von Methoden, Materialien und Unterrichtsformaten für den bewussten Einsatz von MÜ und Chatbots. Mit welchen
Prüfformaten können die tatsächlichen Sprachfähigkeiten überprüft werden?
Wie können MÜ und Chatbots – ähnlich wie fremdsprachige Filmuntertitel – die
sprachliche Kompetenz der Schülerinnen und Schüler fördern und das Interesse
an Fremdsprachen anregen? Mit Reflexionsübungen lassen sich auch Schülerinnen
und Schüler dazu bewegen, in die Blackbox der Maschine zu blicken und den Unterschied zwischen maschineller Intelligenz und humaner bzw. kultureller
zu begreifen. Die Fortbildung ist sprachenunabhängig.
Beispiele werden unter Zuhilfenahme der Schulsprachen Englisch und
Französisch erarbeitet.